Hier möchte ich heute eine der Kyo No Oto vorstellen, die letztjährige Winter Limited Edition, die Ginkai Syoku. Auf dem ersten Blick ist sie der Hisoku ähnlich, aber wirklich nur auf den ersten Blick. Als ersten deutlichen Unterschied, darf man ruhig den Glitzer nehmen. Die Tinte kommt mit silbernen Glitzerpartikeln.
Am Rande und am Ende auch am Titel erkennbar. Mein 365 Tage Projekt war am Ende doch noch sehr erfolgreich. Es war nicht immer einfach auf dem Weg, aber es sind 365 dokumentierte Tinten am Ende zusammen gekommen. Dieses hier war die vorletzte, die ich jetzt nachträglich nur durch einen Bogen ergänzt habe.
Nicht ganz so deutlich im ersten Moment, sie ist deutlich neutraler Graugrün. Die Hisoku hat eine sehr angenehme (traditionelle) gelbliche Note, die die Ginkai Syoku nicht hat. Im Gegenteil, sie ist gegenüber der Hisoku auch deutlich nach Blau verschoben. Die Entscheidung ob Blau oder Grün fällt mir hier nicht mehr so leicht. Während des Schreibens eher Grün, getrocknet da mehr BLau, ich jedem Falle immer mit einem sehr satten Anteil Grau. Grau würde ich hier auch zwingend als dominierenden Farbton angeben.
Für den Betrieb braucht es einen wirklich gut fließenden Stift (Feder), da die Tinte nicht übermäßig gut fließt und die Glitzerpartikel auch nicht unbedingt zum gleichmäßigen Schriftbild beitragen. Kombiniert man das aber geschickt, macht das Schreiben absolut Spaß damit, wenn man mit dem Glitzer umgehen kann. Hier habe ich mit meinen Saarpen Penholdern, einer M-Titan und 1.1 Stub Stahl (beides Bock 250) geschrieben. In pragmatischer, Schreibform sind das bei mir TWSBI Eco oder GO!. Die Federaggregate der beiden Stiftvarianten scheinen ganz gut mit dem Glitzer umgehen zu können.
Abseits dessen: Ja, es handelt sich um eine sehr schöne, wenn auch limitierte Tinte. Die Nische wird durch den Farbton nicht unbedingt größer. Das muss man schon mögen. Ich kann alles in allem sehr gut mit allen Eigenschaften und den damit verbundenen Einschränkungen umgehen. Offizielle Post wird damit eher nichts, aber Briefe schreibe ich schon sehr gern damit. Auch wenn ich am Ende nur einen oder zwei Stifte habe, die Freundschaft mit der Tinte geschlossen haben. Aber was soll es, ein Stift reicht am Ende ja.