Ich habe da wieder eine der Tinten, die ich aktuell für mein InkJournal verarbeitet habe, die Noodler’s, Victorias Royal Mint. Im Ersten Moment war ich da etwas verwirrt, da die Bezeichnung nicht so ganz eindeutig ist und, zumindest mich, in die verkehrte Richtung leitet. Mit „Royal Mint“ ist im eigentlichen Sinne kein „königliches Pfeffereminz“ gemeint, sondern die königliche Währung. Ich bin nicht sicher ob das Pfund zu Victorias Zeiten so ausgesehen hat. Das Label auf dem Glas hilft leider auch nicht so wirklich weiter, da dort nur eine Skizze Victorias abgebildet ist.
Am Ende wird es wohl doch der Verweis auf die Pfefferminze sein, denn die Tinte ist tatsächlich ziemlich „mintgreen“.
Die Tinte gehört zu den Noodler’s UK Eternal Inks, heißt die widersteht so ziemlich allem was einem so einfällt. Ich habe nur mit Seife, Bleiche und Wasser getestet und da pssiert nicht viel, auch an den Fingern nicht. es dauert bis die Tinte wieder weg ist.
Ich habe die Tinte mal gekauft, einfach weil sie da war und, jeder der das Glas schon einmal gesehen hat wird das verstehen, weil die Tinte aussieht wie sie aussieht. Sie ist komplett intransparent und ziemlich giftig Grün. So stelle ich mir in Märchen Schlangengift vor. Es gibt da ja einige Eternal, die so eine Erscheinung bieten. Am Anfang hatte ich deshalb auch Bedenken, ob es wirklich eine gute Idee ist so etwas in einen Füller zu tun. Aber, zu meiner Überraschung, das geht völlig problemlos. Ich habe damit weniger Probleme als mit so manch anderer gut transparenter Tinte und nutze sie sogar in Demonstratoren (namentlich TWSBIs). Bis jetzt hatte ich nie Farbrückstände.
Wie man sehen kann, die Tinte ist komplett getrocknet irgendwo da, wo ich „mintgreen“ auch einordnen würde. Ob das jetzt offiziell Minzgrün ist, keine Ahnung, was weiß ich schon. Shading gibt es satt und ausgeprägt, nicht nur auf dem Tomoe River Papier, satter Tintenfluss vorausgesetzt. Sheen, ja, das ist so eine Sache. Wie viele der Eternal kann ich diese nur bedingt für Tomoe River empfehlen. Die Tinten geben sehr schönes Shading und auch einen tollen Sheen, zumindest einige von ihnen, sie brauchen aber ewig um halbwegs zu trocknen. Der Fleck oben war nach einem kompletten Tag noch nicht trocken. Ich habe mein Hobonichi nachher vor einen Heizlüfter gehalten um die Tinte trocken zu bekommen. Ganz interessant, gerade diese Tinten drücken kaum durch, sie penetrieren das Papier offensichtlich kaum. dafür sieht die Rückseite dann ganz spannend aus…..
Auf anderen Papieren, allesamt hochwertig, habe ich da keine Probleme gehabt, auch bei üppigem Auftrag nicht. Nur japanisches Papier scheint der Tinte nicht gewogen zu sein.
Das ist die Stelle die gut 30 Stunden (mit Lüftung) gebraucht hat um zu trocknen. Da hatte ich schlimmeres erwartet. Aber Neongelb in der Tinte? Im Schriftbild findet man das nicht. Die Tinte wirkt eher blaß als leuchtend.
Obwohl die Tinte eher blaß ist, schreibe ich sehr gern damit. Es ist eine eher unaufdringliche Tinte, die aber einen schönen Kontrast zu den sonst eher dunkleren, kraftvolleren Tinten die ich sonst so benutze.
Geschrieben habe ich das, wie man sieht, mit meinem wiederbelebten Noodler’s Ahab. Die Patrone im Stift hat ungefährt vier bis fünf mal solange gehalten die eine normale Großraumpatrone, würde ich schätzen und meine 4001 Königsblau „Abfüllung“ hat sich bisher nicht größer reduziert. Zumidnest nicht sichtbar. Aber da experimentiere ich noch.
Fazit: Eine optisch gewöhnungsbedürftige Tinte, die aber praktisch sehr gut funktioniert. Wenn man den Farbton mag, dann ist dies eine klare Empfehlung.